Sonntag, 23. Oktober 2016

Bunte Ausstecher


Bemalte Ausstecher

Rezept von Elisabeth Koelle, mitgeteilt von Patricia Koelle


Zutaten

  • 250 g Zucker
  • 500 g Mehl
  • 1 Ei
  • 250 g Butter
  • Saft und Schale 1/2 Zitrone
  • 1/2 Teelöffel Zimt

Zubereitung

Dies sind keine Kekse, die man mal eben schnell so macht. Es sind Plätzchen, die man an einem Nachmittag bäckt, wenn es draußen neblig oder stürmisch ist und die Küche hell und gemütlich. Die Familie sitzt zusammen, vielleicht mit ein oder zwei hereingeschneiten Nachbarskindern oder Großmüttern, so dass man sich um die Förmchen streiten, gegenseitig Teig wegnaschen und Geschichten von früher erzählen kann.

Das Rezept ist einfach, der Unterhaltungs- und Dekorationswert hoch, und je eher man sich daran macht, desto besser, denn wenn die Plätzchen ein paar Wochen in einer Dose gelegen haben, schmecken sie am besten; vielleicht wegen der Geschichten, die sie sich nachts heimlich darin erzählen. Oft sind sie allerdings sehr schnell verschwunden.

Einen festen Teig daraus kneten (noch etwas Mehl zugeben, wenn nötig). Diesen einige Zeit kalt stellen, dann ausrollen und ausstechen.

Die Förmchen zum Ausstechen hat man entweder von den Großmüttern geerbt oder man sammelt über die Jahre auf den Weihnachtsmärkten und in Küchenläden. Es gibt mehr als nur Herzen und Sterne. Da kann man Gänse, Enten und Katzen, Monde, Glocken etc. finden. Erst dann macht die Sache Spaß.

Beim Ausstechen muss natürlich jeder mal die besten Förmchen benutzen dürfen.

Gebacken werden sie 10-15 Minuten bei 180 (Umluft) - 200 Grad, bis sie goldbraun sind.

Inzwischen stellen wir den Zuckerguss her: 1 Eiweiß (wichtig, dann wird der Guss schön opak und glänzend), Saft 1/2 Zitrone und so viel Puderzucker, dass eine streichfähige dickflüssige Masse entsteht.

Von dem weißen Guss zweigen wir in einigen kleinen Schälchen etwas ab und färben ein Schälchen mit Kakao und eines z.B. mit Rote-Beete-Saft. Wer nichts gegen Lebensmittelfarben hat, kann mit einem einzigen Tropfen pro Schälchen auch Grün, Gelb und Blau herstellen, was die Sache noch viel aufregender macht. Gehackte Nüsse, Schokostreusel und bunte Zuckerstreusel und -perlen sind auch hilfreich. In jedes Schälchen kommt ein Löffel, da sich die Farben sehr schnell vermischen und schmutzig werden, wenn man denselben Löffel überall hineintaucht. Im Eifer kommt das schon mal vor, deshalb sollte man noch ein wenig Zuckergussreserve haben.

Wenn die gebackenen Gänse, Glocken, Sterne und Herzen so weit abgekühlt sind, dass man sie anfassen kann, aber möglichst noch warm sind, dürfen sich alle um den Tisch setzen. Jeder bekommt einen Teller oder ein Stück Alufolie als Unterlage (eventuell sind Schürzen ratsam) und darf nun die Plätzchen bemalen, am besten mit Teelöffeln. So bekommen wir braune Katzen mit weißen Socken oder Streifen, weiße Gänse mit roten Füßen und bunten Flügeln, Sterne mit Gesichtern, flammende Herzen etc. etc. Mit Zahnstochern kann man in dem aufgestrichenen Zuckerguss Konturen vermalen, so dass Federn, Flügel oder Flammen entstehen. Augen oder Krallen entstehen aus Zuckerperlen oder Schokostreuseln.

Zum gründlichen Trocknen sollten die Figuren auf Gittern oder Blechen ausgebreitet werden. Verunglückte oder zerbrochene dürfen aufgegessen werden.

Auch zum Verschenken eignen sich die besten Werke hervorragend. Ehe man sie aufisst, fotografiert man sie, denn sie ergeben prima Fotos für Weihnachtskarten und Kalenderblätter.

Später gehören diese Nachmittage zu den schönsten Erinnerungen, besonders wenn sie Tradition werden. Man kann sich auch nie sicher sein, ob das Christkind nicht eben mal zum Naschen durch die Tür huscht, wenn gerade niemand guckt ...



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Stichwörter:
Weihnachten, Weihnachtsbackstube, Weihnachtliche Backrezepte, Backen, Plätzchen, Kekse, Weihnachtsbäckerei, Weihnachtskekse, Weihnachtsplätzchen, Ausstecher

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